In eigener Sache:
Alle Chormitglieder haben die Petition zum Erhalt des Danziger Paramentenschatzes in Deutschland unterzeichnet im Gegensatz zu offiziellen Vertretern der evangelischen Kirche, Verbänden und politischen Parteien.
Nachstehend folgt eine Zusammenfassung dessen, was geschehen ist:
DANZIGER PARAMENTENSCHATZ - ZUSAMMENFASSUNG (Stand: 5. Mai 2024)
Verbleib des 1944 geretteten Danziger Paramentenschatzes im Lübecker St. Annen-Museum
Mit dieser Zielsetzung startete im März 2023 eine Petition. Sie richtete sich gegen die Evangelische Kirche in Deutschland. Es sollte verhindert werden, daß wertvolle geistliche Textilien (Paramente) aus dem Lübecker St. Annen-Museum an das heute katholische Erzbistum Danzig und an die dortige katholische Marienkirche verschenkt werden. Der letzte evangelische Pastor an St. Marien in Danzig – Oberkonsistorialrat Dr. Gerhard Gülzow - hatte insgesamt 289 Paramentatenteile Ende 1944 vor der Zerstörung durch die Rote Armee nach Thüringen retten können. Ein historischer Exkurs: Die Danziger Marienkirche wurde zwischen 1343 bis 1502 von den deutschen Bürgern (Kaufleute und Handwerker) der deutschen Rechtsstadt Danzig erbaut. Um 1500 wirkten an der damals katholischen Kirche 123 Pfarrer und Kapläne am Hochaltar und an 46 Altären der deutschen Patrizierfamilien. Ab 1525 wurde St. Marien evangelisch, und die Verwendung der Paramente (Kappen, Stolen, Gewänder, Altardecken, Sargtücher und Klingelbeutel) in liturgischen Handlungen ging zurück, jedoch wurden die Textilien von der evangelischen Gemeinde bis Ende 1944 bewahrt. Von dem in Thüringen zusammengetragenen Paramenten überstellte 1961 die DDR-Regierung 186 Teile nach Polen, sie befinden sich seither im Danziger Nationalmuseum. Die restlichen 103 Teile kamen bis 1964 nach Lübeck in die Lutherkirche, an der Pastor Gülzow nach dem Kriege wirkte. Ab 1964 wurden die geistlichen Textilien bis 1990 in Teilen in der Lübecker Marienkirche ausgestellt. Konservatorisch war diese Ausstellungsmethode unhaltbar. Die EKD schloß daher mit der Stadt Lübeck einen Vertrag, mit dem die Paramente in die Obhut des St. Annen-Museums gelangten, restauratorische Betreuung erfuhren und mit wechselnden Teilen ab 1990 den Besuchern zugänglich gemacht wurden. Die EKD sieht sich als Eigentümerin aller aus dem historischen deutschen Osten geretteten kirchlichen Kulturgüter. Sie übersieht dabei geflissentlich, daß sie nur treuhänderisch das Eigentum der nicht mehr existenten evangelischen Gemeinden östlich von Oder und Neiße bewahrt. Bevor sie das Eigentum dieser Gemeinden verschenkt, hätten die noch existenten Gemeindemitglieder bzw. deren Nachkommen um Zustimmung ersucht werden müssen. Dies hat die EKD in jedem Fall versäumt! Auf dem im Oktober 2018 vom Kulturwerk Danzig und der Danziger Naturforschenden Gesellschaft veranstalteten XXXIX. Forum Gedanum in Lübeck wurden die Paramente thematisiert. Die Frage nach dem Verbleib der Paramente, die inzwischen nicht mehr im St. Annen-Museum gezeigt wurden, blieb unbeantwortet. Eine schriftliche Nachfrage bei dem damaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Professor Dr. Heinrich Bedford-Strom, ob beabsichtigt sei, die Paramente nach Danzig zu überstellen, wurde unter dem Datum 6. November 2018 dahingehend beantwortet, eine Rückführung des Lübecker Teils der Paramente nach Polen sei derzeit nicht vorgesehen. Damit war eine spätere Übergabe der Paramente an Polen allerdings nicht explizit ausgeschlossen, wie das Verhalten der EKD ab Dezember 2022 offenbart hat. In einer Ausstellung zeigte das St. Annen-Museum ab 19. Januar 2019 seine einmaligen Paramentenschätze, darunter jene, die Pastor Gülzow aus Danzig retten konnte. Der beeindruckende Katalog Der Schatz der Marienkirche zu Danzig der Berner Kunsthistorikerin Birgitt Borkopp-Restle vervollständigte die beeindruckende Exposition. Verstörend wirkten im Dezember 2022 dann Presseinformationen, wonach die Danziger Paramente plötzlich nach Polen überstellt werden sollten. Die Pressemitteilung der EKD vom 9. Dezember 2022 wurde konkreter; es hieß dort: Im Rahmen der deutsch-polnischen Freundschaft sollen die spätmittelalterlichen Textilien von Lübeck zurück zur Marienkirche Gdańsk (Danzig) gebracht werden. Ob die Lübecker Paramente tatsächlich in die Danziger Marienkirche zurückkehren werden - wie die Pressemitteilung betont - oder ob nicht das Danziger Nationalmuseum als Bewahrungsort dienen wird, wo sich – wie erwähnt - bereits seit 1961 die von der DDR übergebenen Teile befinden, war zu diesem Zeitpunkt ungeklärt. Seit Ende 2023 ist jedoch zwischen EKD und Erzbistum Danzig abgesprochen, daß an der Marienkirche Danzig ein Museum für die (Lübecker) Paramente errichtet und dort die konservatorische sowie restauratorische Betreuung der geistlichen Textilien sichergestellt werden. Wann diese für die Geschenkaktion der EKD erforderlichen Prämissen erfüllt sein werden, lassen die getroffenen Vereinbarungen offen. Diese Situation war der Anlaß, daß Freunde der Danziger Paramente und an der Bewahrung deutschen Kulturgutes Interessierte die zuvor genannte Petition starteten. Von März 2023 bis zum 3. Mai 2024 haben insgesamt 1.169 Unterzeichner aus dem In- und Ausland die Petition unterstützt. Außer zahlreichen Privatpersonen beteiligten sich dankenswerterweise u. a. auch die Gemeinschaft evangelischer Ostpreußen und das CHRISTLICHE FORUM. Politische Parteien wie auch Vertriebenenverbände (Ausnahmen sind die Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen, Pommern und Brandenburger – Kreisgruppe Ansbach, Landsmannschaft Westpeußen e. V. Berlin, AG Ostmitteleuropa e. V. Berlin) unterstützen die Petition nicht. Allerdings richtete die Bundestagsfraktion der AfD am 03.01.2024 mit der Drucksache 20/9972 eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung mit der Fragestellung Haltung der Bundesregierung zur Verschenkung des Danziger Paramentenschatzes an die Danziger Marienkirche in Polen. Eine nichtssagende Antwort erfolgte seitens die Bundesregierung am 18.01.2024 mit der Drucksache 20/10126. Am 12. Juli 2023 wurde eine Petition an den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages mit dem Ziel eingereicht, eine Änderung von § 9 (1) und (3) des Gesetzes zum Schutz von Kulturgut (KGSG) in der Fassung vom 31. Juli 2016 vorzunehmen. Mit der Gesetzesänderung ließe sich verhindern, daß die Kirchen als öffentlich-rechtliche Körperschaften mit in ihrem treuhänderischen Eigentum befindlichen wertvollen Kulturgütern aus den historischen Reichs- und Siedlungsgebieten frei verfügen und sie beispielsweise als Geschenke ins Ausland transferieren. Mit Schreiben vom 26. April 2024 teilte der Petitionsauschuß des Deutschen Bundestages mit (Pet 3-20-04-224-022481), der Petition könne nicht entsprochen werden. Aus der Ablehnungsbegründung seien folgende Passagen zitiert: Die besondere verfassungsrechtliche Stellung der Kirchen und Religionsgemeinschaften umfasst sowohl den Schutz des Eigentums der Kirchen und Religionsgesellschaften als auch die selbstständige Ordnung und Verwaltung ihrer Angelegenheiten, insbesondere ihrer Vermögensverwaltung (vgl. Artikel 140 Grundgesetz i.V.m. Art. 137 Absatz 3 Satz 1 Weimarer Reichsverfassung). Die von dem Petenten verlangte Änderung des § 9 Absatz 1 und 3 KGSG in eine gebundene Entscheidung (“Mussvorschrift") würde nach übereinstimmender Auffassung der Bundesregierung und des Ausschusses zu einer dem Staat zurechenbaren rechtlichen Beeinträchtigung der Kirchen und Religionsgemeinschaften in ihrer Freiheit zum Ordnen und Verwalten eigener Angelegenheiten und damit zu einem Eingriff in den verfassungsrechtlichen Schutz ihrer inneren Angelegenheiten führen und ist daher abzulehnen. Vor diesem Hintergrund vermag der Petitionsausschuss das Anliegen nicht zu unterstützen. Er empfiehlt daher, das Petitionsverfahren abzuschließen, da dem Anliegen nicht entsprochen werden konnte. Insgesamt ist das Echo auf die Petition bei Openpetition beschämend, es zeigt aber insbesondere auch, daß die deutsche Öffentlichkeit an ihrer Geschichte, insbesondere an die der historischen deutschen Ostgebiete (Ost- und Westpreußen, Hinterpommern, Ostbrandenburg, Schlesien) und der deutschen Siedlungsgebiete im östlichen Mitteleuropa – wenn überhaupt - nur rudimentär interessiert ist.
Die Petition ist abrufbar unter
Einen vergleichbaren Standpunkt wie das CHRISTLICHE FORUM vertritt Martina Meckelein in der Jungen Freiheit vom 20. Januar 2024 in ihrem Beitrag
Danziger Paramentenschatz – umsonst gerettet
Eigentlich ruhte der Paramentenschatz, eine Sammlung wertvoller Seide aus dem 14. Jahrhundert, jahrzehntelang in Lübeck. Mittlerweile ist jedoch Danzig die neue Heimatstadt. Verantwortlich dafür ist die evangelische Kirche. Arabische Clans sind so schrecklich roh und einfältig. Wenn die es mal wieder auf deutsche Kunstschätze abgesehen haben, zersägen sie Gitterstäbe, zerschlagen Vitrinen, plündern die Auslagen und versuchen unerkannt zu entkommen. Sie sollten sich mal ein Beispiel an der protestantischen Kirche nehmen. Die macht das viel eleganter. Die bricht nirgendwo ein. Die formuliert eine Absichtserklärung, einen „Letter of Intent“, und verschenkt einfach deutsches Kulturerbe. Das ist kein Witz. Konkret: Die Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) – das ist der Rechtsnachfolger der deutschen evangelischen Gemeinden östlich der Oder und Neiße – plant, Polen mit dem aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten unter Lebensgefahr geretteten Danziger Paramentenschatz zu beglücken. Im Verschenken deutschen Kulturgutes und im Verhöhnen der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten und im Tilgen der Erinnerungen an deutsche Kultur sind die Lutheraner übrigens schon echte Profis. Denn der Paramentenschatz ist nicht das erste „Geschenk“ der evangelischen Kirche an die Polen. Und er wird sicherlich nicht das letzte bleiben. Außer, es gäbe eine Gesetzesänderung. „Nur 289 Teile konnten gerettet werden“ „Paramente sind geistliche Textilien, wie Altardecken, Klingelbeutel und Gewänder, Kappen, Stolen“, erklärt der Historiker Jürgen Martens (84). Nun, diese Stoffe gibt es in jeder Kirche. „Der Danziger Paramentenschatz ist allerdings einmalig“, sagt Martens. „Die Stoffe stammen zum größten Teil aus dem 14. Jahrhundert. Sie sind aus orientalischer und chinesischer Seide mit filigranen Motiven, wie beispielsweise seltsamen Vögeln, und sie sind mit reinem Gold eingestickt.“ Die reichen Danziger Patrizierfamilien ließen sie über Venedig importieren. „Und dann wurden sie in Danzig vor Ort vernäht“, sagt Martens. Es müssen zu Hochzeiten Danzigs Unmengen an diesen Paramenten alleine in der Marienkirche gelagert worden sein. Immerhin galt es 53 Altäre und 130 Diakone und Meßdiener auszustaffieren. Die Marienkirche wurde 1525 zur evangelischen Hauptkirche in der Hansestadt. Die Paramente wurden unbrauchbar. In vielen Kirchen wurden sie zerstört. Nicht so in Danzig. „Vor den Bilderstürmern wurden sie versteckt, eingemauert und dann zum Glück vergessen“, sagt Martens. „Erst im 19. Jahrhundert entdeckte sie ein Küster namens Hinz wieder. Ursprünglich waren es an die 1.000 Teile. Doch weit über 700 Stücke wurden verkauft, nur 289 Teile konnten gerettet werden.“ Irgendwann nach 2010 verschwand der Schatz Und diese knapp 300 Stücke mußten 1944 wieder gerettet werden. Gerhard Gülzow hieß der letzte evangelische Pastor der Marienkirche. Gemeinsam mit einigen Gemeindemitgliedern ging er 1944 mit den Gewändern auf die Flucht vor den anrückenden Russen und Polen, im Gepäck die Paramente. Sein Weg führte über Thüringen. Dort verblieben 183 Textilteile. 106 Stücke schafften es bis nach Bayern und dann Richtung Norden nach Lübeck, in Gülzows Pfarrhaus in der Luther-Kirche. „Der Teil, der in Thüringen verblieben war, wurde 1961 von der DDR-Regierung an die Polen übergeben“, so Martens. „Der Schatz ist heute im Nationalmuseum in Danzig.“ Die Stücke in Lübeck gingen ins Eigentum der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland über. 1964 wurden die Paramente in der Marienkirche in Lübeck ausgestellt. Doch die 700 Jahre alten Textilien litten unter den schlechten konservatorischen Bedingungen in dem Gebäude. Die Hansestadt und die Kirche schlossen einen Vertrag und kamen überein, den Danziger Schatz im St. Annen-Museum zu zeigen. Seit 1990 wird er in einer Klimakammer präsentiert. Martens ist geborener Lübecker. Auch wenn er heute in Königswinter wohnt, besucht er immer wieder seine Heimatstadt. „Irgendwann nach 2010 bemerkte ich dann bei einem Besuch des Museums, daß die Gewänder nicht mehr ausgestellt waren“, sagt er gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Auf dem im Oktober 2018 stattgefundenen „Forum Gedanum“ fragte Martens, wo sich denn nun der Schatz befinden würde. EKD-Ratsvorsitzender spricht von „Marienkirche Gdańsk“ – nicht Danzig „Ich bekam aber keine eindeutige Antwort. Deshalb schrieb ich am 15. Oktober 2018 dem damaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Heinrich Bedford-Strohm.“ Am 6. November 2018 gab es eine bischöfliche Antwort. „Unter anderem wurde mir zugesichert, daß eine Rückführung des Paramentenschatzes nach Polen nicht vorgesehen sei.“ 2019 waren dann die Paramente wieder im St. Annen-Museum zu sehen. „Um so unbegreiflicher war für mich, als ich im Dezember 2022 einen Artikel in den Lübecker Nachrichten las“, erzählt der Historiker, „dort stand, daß die Danziger Paramente nach Polen überstellt werden sollten.“ Unter der Überschrift „Ausdruck deutsch- polnischer Freundschaft: Spätmittelalterliche Textilien sollen von Lübeck zurück zur Marienkirche Gdansk gebracht werden“ erklärte die UEK am 9. Dezember 2022 in einer Pressemitteilung, daß sie sich mit der Marienkirche Gdańsk darauf geeinigt hätten, „in den kommenden Jahren das Eigentum an dem sogenannten ‘Danziger Paramentenschatz’ auf die Marienkirche Gdańsk zu übertragen und die Paramente an ihren Herkunftsort zurückkehren zu lassen.“ Diese Absichtserklärung hatten sie einen Tag zuvor, am 8. Dezember 2022, im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover unterzeichnet. Als Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig lobte Cornelia Pieper die Vereinbarung mit den Worten: „Das ist ein großartiges Beispiel für zivilgesellschaftliche Initiativen, die die deutsch-polnische Freundschaft voranbringen und vertiefen.“ Eine doch wohl eher einseitige Freundschaftsbekundung. Immerhin erinnerte der polnische Erzbischof Tadeusz Wojda daran, daß es sich nicht um die erste derartige Schenkung handelt: „Stadt und Erzbistum Gdańsk freuen sich sehr, daß nach dem Dreifaltigkeitsaltar, der seit 2020 nach über siebzig Berliner Jahren wieder in der Marienkirche Gdańsk steht, demnächst auch der Paramentenschatz nach Hause kommt.“ „Ich will betonen, daß nicht Polen die treibende Kraft ist, sondern die evangelische Kirche“ Martens vermutet, daß die damalige Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus, und Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber, die treibenden Kräfte hinter der aktuellen Paramenten-Schenkung wie auch der Altarschenkung sind. „Vielleicht ist es reine Eitelkeit der beiden Damen gewesen.“ Wann der Schatz allerdings nach Danzig überstellt wird, ist überhaupt noch nicht klar. Martens: „Die EKD hat den Schatz nicht dem Staat Polen, sondern der Danziger Marienkirche geschenkt. Er könnte also nur in der Kirche ausgestellt werden. Dort sind die klimatischen Unterbringungsmöglichkeiten allerdings sehr problematisch. Es fehlt ebenfalls an Personal.“ Darf der Danziger Paramentenschatz denn überhaupt ins Ausland ausgeführt werden? Unter dem Zeichen 29/9972 hat die AfD unter anderem auch diese Frage am 3. Januar 2024 in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung gestellt. Zuständig ist das Haus der Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Die JUNGE FREIHEIT fragte schon mal vorab nach: „Die Stellung von Kirchen und Religionsgemeinschaften ist verfassungsrechtlich besonders geschützt“, so ein Sprecher der Ministerin. „Der Schutz umfaßt sowohl den Schutz vor staatlicher Einflußnahme als auch die selbstständige Ordnung und Verwaltung von Kirchen-Angelegenheiten, insbesondere ihrer Vermögensverwaltung.“ Das bedeutet, daß eine Ausfuhr ins Ausland der Staat nur verbieten könnte, wenn die Kirche als Eigentümerin ihre Kunstwerke ins Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes eintragen lassen würde. Das hat sie nicht getan, also hat der Staat hier keine Handhabe, will sie vielleicht auch gar nicht haben. Martens gibt allerdings nicht auf. Er will verhindern, daß der Danziger Paramentenschatz an Polen verschenkt wird. „Ich will betonen, daß nicht Polen die treibende Kraft ist, sondern die evangelische Kirche.“ Martens startete eine Petition. Er fordert die Änderung des Paragraphen 9, Abs 1 und 3 des Gesetzes zum Schutz von Kulturgut (KGSG). Es ist genau der Paragraph, auf den das Roth-Ministerium verweist, um nicht einzuschreiten.
Als letztes ist auf den Beitrag von Henriette Piper im Rundbrief der Gemeinschaft evangelischer Ostpreußen (GeO - Rundbrief 2/2023) hinzuweisen, in dem sie sich für den Verbleib der Danziger Paramente in Deutschland vehement einsetzt:
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